Lampenfieber taucht in vielen Situationen auf: vor Vorträgen, Präsentationen, wichtigen Gesprächen oder Prüfungen. Damit das Lampenfieber nicht überhandnimmt, gibt es heute ein paar Tipps.
Lampenfieber positiv nutzen
Lampenfieber macht Sie hellwach und konzentriert, damit Sie neue Situationen erfolgreich bewältigen. Wenn Lampenfieber zu stark
wird, führt das zu schlaflosen Nächten, Ängsten, kreisenden Gedanken und innerer Unruhe.
Doch wie vermeiden Sie starkes Lampenfieber und nutzen die positiven Aspekte?
Tipp 1: Sorgfältig vorbereiten
Lampenfieber entsteht, wenn Sie unbewusst Angst haben, die Situation nicht zu bewältigen. Lampenfieber lässt Sie hellwach und konzentriert sein, also nutzen Sie diesen Zustand für die Vorbereitung.
✓ Strukturieren Sie Ihren Vortrag oder die Präsentation und stellen Sie Antworten auf mögliche Fragen des Publikums zusammen. Bereiten Sie Ihr Thema gut vor.
✓ Üben Sie, Ihre Präsentation laut vorzutragen. Nehmen Sie sich auf und hören Sie sich an was und wie Sie sprechen. Manchmal hilft es, den Vortrag aufzuschreiben. Üben und korrigieren Sie sich solange, bis Sie es satthaben.
✓ Machen Sie sich mit der Technik vertraut, dem Mikrofon, Beamer, Computerprogramm, einem Zeigestab und allem anderen. Bereiten Sie Ihr Material vor und üben Sie den Umgang.
✓ Sammeln Sie Informationen über Ihr Publikum: Alter, Status, Wissensstand, Anlass der Veranstaltung etc.
Tipp 2: Richtig atmen
Lampenfieber ist eine Art von Angst und bei Angst atmen Sie flacher. Je tiefer und entspannter Sie atmen, desto weniger Angst haben Sie. Bauen Sie regelmäßige Atemübungen ein während Sie sich vorbereiten, wenn Sie an die Präsentation denken und unmittelbar bevor es losgeht. Hier zwei Atemübungen:
a) Zählen Sie bis 5 und atmen Sie dabei ein. Anschließend zählen Sie wieder bis 5 und atmen dabei aus. Wiederholen Sie mindestens 10mal.
b) Sie atmen normal ein, normal aus und halten anschließend Ihren Atem an. Kurz bevor es richtig unangenehm wird, geben Sie dem Atemreflex nach und atmen tief ein. Wiederholen Sie diesen Ablauf mindestens 10mal. Wichtig ist die Pause nach dem Ausatmen, die je nach Tagesform länger oder kürzer ausfällt. Wenn Babys ganz ruhig schlafen, haben sie auch diese Pausen. Langsames, ruhiges Atmen ist ein Zeichen von Entspannung, umgekehrt entspannt ein langsamer, ruhiger Atem.
Tipp 3: Das richtige Mindset
Prüfen Sie Ihre Erwartungen. Möchten Sie mit dem Vortrag die Welt verändern? Soll die Präsentation zur neuen Position führen? Solche Erwartungen sind schwer zu bewältigen und Nahrung für Lampenfieber. Nehmen Sie sich stattdessen zum Ziel, einen richtig guten Vortrag zu führen. Gibt es eine spezielle Herausforderung, die Sie bei dieser Präsentation beherrschen möchten? Vielleicht heißt dann Ihr Ziel: „Ich möchte drei Methoden erfolgreich durchführen“. So bleiben Sie im Hier und Jetzt und sind ganz bei den Dingen,
die Sie tatsächlich bewältigen können. Nebenbei erreichen Sie wahrscheinlich auch noch mehr.
Tipp 4: Der passende Soundtrack
Musik beeinflusst unsere Stimmung und umgekehrt. Welche Lieder sorgen bei Ihnen für gute Laune, welche begleiten Ihre Traurigkeit? Das Musik wirkt, hängt unter anderem mit dem Tempo zusammen und Lampenfieber beruhigt sich durch langsame Musik. Das optimale Tempo liegt zwischen 60-80 bpm. Klassische Musik bewegt sich oft in diesem Tempo z.B. Tschaikowskis String Quartet, Opus: Op 11, Satz: No 1 oder Beethovens Klavier Sonate Nr 14 (Mondschein Sonate), Satz 1 , Adagio. Etwas schneller ist Mozarts Divertimento, Satz: K 136, Tempo: Presto. Auch andere Musikstile eignen sich, solange sie zwischen 60-80 bpm liegen.
Lampenfieber vergeht ganz natürlich nach den ersten Minuten des Vortrags oder der Präsentation und mit zunehmender Routine, stellt sich ein Lerneffekt ein, der Ihr Lampenfieber verringert.
Sollte Ihre Aufregung trotz guter Vorbereitung und aller Tipps nicht weniger werden, lohnt sich ein Coaching. Denn bei starkem Lampenfieber meiden Sie auf Dauer unbewusst Vorträge, Präsentationen oder ähnliche Situationen. Und dadurch verbaut Ihnen das Lampenfieber Chancen auf mehr Gehalt, Karriere, den Wunschjob und vieles mehr.
Sie sind immer noch neugierig? Dann lesen Sie doch auch „Wieso hat die Natur Lampenfieber erfunden?“.